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03.07.14

Vielleicht liegt der Sieg darin einfach aufzugeben.

Es passiert. Das, was ich nie für möglich gehalten habe. Ich kann kaum darüber nachdenken, weil es mein Herz in Trilliarden von Stücke zerreist, weil es mir übel davon wird, weil ich mich lehr dabei fühle, weil sich eine tiefe Kluft in mir auftut und sich eine nicht überwindbare Ohnmacht in mir breit macht. 

Ich bin ein Kontrollmensch. Ich habe gerne die Zügel in der Hand. Ich bin eine Frau der Taten. Ich bin stark und weiss was ich will. Doch nebst meiner schier nicht einreissbaren Fassade, ist da noch mein Herz, das mir einfach immer einen Strich durch die Rechnung macht. Rationales Denken funktioniert dann auf einmal nicht mehr. Objektivität geht verloren und man betrachtet die Dinge nicht mehr aus der Vogelperspektive, sondern ist gezwungen hautnah mit dabei zu sein - wenn etwas schreckliches passiert.

Wegrennen kann man nicht, weil es dein Herz, all deine Emotionen an sich reisst und einen teuflischen Packt mit ihnen schliesst, dich nicht in Ruhe zu lassen. Es wird dich beschäftigen, es wird dich plagen, es wird dich zerreisen und es lässt dich bröckeln, klein werden und bevor du denkst, du löst dich (irgendwie auch endlich, weil du es als Erlösung erhoffst) komplett in Luft auf, weil du nicht mehr du sein kannst, reisst dich eine Welle der bitteren Traurigkeit, Erinnerungen und Liebe knallhart auf den Boden der Tatsachen zurück.

Und da liegst du nun. Hilflos, ohne Kontrolle, ohne Glück und betest, leise und beschämend, da es selten ist, mit der grössten Macht über den Wolken, die ich Gott nenne, und fragst wieso. Wieso er sich diese Geschichte für dich ausgesucht hat. Denn du verlierst die Hoffnung an den guten Plan, den er seit deiner Entstehung hat, weil im Moment einfach nur der Schmerz überwiegt und die klaffende Wunde des Herzens den Verstand und die Vernunft lähmen lässt. 

Du fängst an die passierten Momente zu hinterfragen. Suchst nach jedem dir helfendem Detail, dass vielleicht die Antwort; den Grund in sich birgt. Du suchst und fällst wieder in einen Wall voller Erinnerungen, die dich wie einen Stein in die tiefe des kalten Meeres ziehen und dir die Luft zum Atmen nehmen. Du fällst in einen Strudel von Erinnerungen, Fragezeichen und Tränen und willst nicht wahrhaben, dass dir über Nacht deine komplette Existenz geraubt wurde. Dein Glaube an das Gute. Von heut auf Morgen musst du mit dem unbegreiflichen klar kommen und dich damit anfreunden, weil es das Leben ist, weil es Schicksal ist, weil er einen Plan hat und alles seinen Grund hat und du immer dagegen verlieren wirst. Immer.

2 Kommentare:

  1. Süße, das klingt aber gar nicht gut? Geht's dir gut? :/

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  2. Wow, der Text ist soo unfassbar gut geschrieben. So viele Gefühle verbirgen sich in diesem Text.. Ich spüre Trauer, Wut, Hilflosigkeit.. Ein Wunder, dass ich beim Lesen nicht zu weinen begonnen habe. Dabei bin ich doch immer so nah am Wasser bzw. IM WASSER gebaut.

    Ich wünsche dir alles erdenklich Gute. Denk daran, am Ende wird alles gut, ist es noch nicht gut, ist es noch nicht das Ende!

    Mir hilft auch in beinahe jeder Situation der Gedanke daran, dass es so etwas wie Schicksal gibt ..

    Ganz liebe Grüße von mir!

    Lee-Marye

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