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04.12.18

TAROT / KARTENLEGEN - HUMBUG?

mein Deck
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass sich mein Leben im Umbruch befindet, dass ich mich im Umbruch befinde. 

Die letzten (ich fass es mal grob zusammen) zwei Jahre waren ziemlich rough gewesen. Im Sinne von hohen Höhen und tiefem Fallen. Heute weiss ich, dass war okay, dass war nötig, dass ist das Leben. Das Leben ist eine reine Veränderung und eine Ansammlung von Ereignissen, aus denen wir irgendetwas für uns mitnehmen dürfen; daraus lernen sollten. 

I tried and I'm still tryin'. 

Ich lese sehr viel, reflektiere sehr viel, befasse mich mit meiner Umwelt, mir und meinen Handlungen, meinen Gedanken und jeder Entscheidung, die ich im Leben treffe und dessen Auswirkungen. 

Aktuell bin ich sehr aufmerksam. Aufmerksam und offen. Auch offen für Dinge, die ich früher immer abgelehnt hatte. Bei mir gab es die letzten 25 Jahre sehr oft nur schwarz oder weiss. Entweder mag ich dich, oder ich kann dich nicht ab. Entweder bin ich dafür, oder klar dagegen. Beim Thema Spiritualität, Esoterik und alternativer Medizin war ich ganz klar dagegen eingestellt. Was für ein Bullshit war nur einer meiner Meinungen darüber. 

Ziemlich arrogant, nicht? Wie kann man sich eine Meinung über etwas bilden, mit dem man sich nicht mal fünf Minuten ernsthaft auseinander gesetzt hat? Jute Frage!

Deshalb möchte ich offener werden. Offener für alles, was mir bisher suspekt vorkam. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass ich alles ausprobiere und für gut empfinde, aber man muss ja nicht alles gleich verteufeln, nur weil man selbst keinen Bezug dazu findet oder hat. 



Also, nun zum Hauptthema dieses Artikels. Ich habe mir gestern Karten legen lassen. Jap, Mrs. skeptical herself. Ich bin da ganz offen eingestellt heran gegangen. Die Worte Scharlatan und Abzocke habe ich gaaaaaanz weit in meinen Hinterkopf gepackt - trotzdem waren sie aber noch da, als ich mich auf den Stuhl gesetzt hatte und an meinem angebotenen Zitronenmelissen-Tee (das ist übrigens mein Lieblingstee. Wusse sie das? Spooky. ,-D) genippt hatte. 

Um 16:20 Uhr sass ich also auf dem Stuhl der Gesundheitspraxis Solara von Karin Büchler in St. Gallen. Sie ist Heilpraktikerin. Weshalb ich mich aber für sie entschieden hatte, war der Fakt, dass das ganze bei ihr eben nicht so "Hokus-Pokus-mässig" rüberkam. Sie bietet nebst dem Kartenlegen auch noch Hypnose, Ernährungscoaching, Akupunktur, Massagen und Mentaltraining an. Für mein rational denkendes Hirn war das ein gutes Zeichen. Die Frau kann auch was "richtiges". 

Ich habe vorgängig schon einigen Personen erzählt, dass ich vorhabe, mir die Karten legen zu lassen. Natürlich kamen viele Sprüche wie "das kann ja jeder mit guter Menschenkenntnis" und "wenn du ihr in den ersten 10 Minuten im Gespräch schon vieles über dich preisgibst, kann sie eins und eins zusammenzählen". Ich gebe zu, ich teilte diese Meinung ebenfalls. Ich tue es auch heute noch, denn ich denke, gute Menschenkenntnis ist das A und O dieser Sache. 



Ich bin da also rein und wurde direkt mit einem Kompliment zu meiner roten Jacke begrüsst. Wow, das Thema "guter Einstieg" kann sie schon mal. Dann durfte ich mich an einen Tisch auf einen Hocker setzen und sie bot mir einen Tee an. Zitronenmelisse. Ich fand das witzig, denn das ist mein Lieblingstee und in dem Wandschrank waren noch ganz viele andere Teesorten. Als aller erstes bot sie mir aber diesen an. Wahrscheinlich reiner Zufall. Das Thema "mich beeindrucken" kann sie aber dennoch. 


Dann hat sie mich direkt aufgeklärt, dass das hier keine Wahrsagerei werden wird. Sie werde also keine Aussagen treffen wie: "du wirst in den nächsten drei Monaten deinem Traummann begegnen". Das ganze wird so ablaufen, dass ich das Kartendeck mischen werde und dann wird sie diese auf den Tisch legen und beginnen die Karten zu interpretieren. Sie legt die Karten nach dem Stil von Mademoiselle Lenormand. Sie werde mir keine Fragen stellen und das tat sie auch nicht. Sie hat eine Stunde nur geredet und wir hatten kein Gespräch vorhin oder währenddessen. Ich habe ihr keinerlei Infos vorgängig über mich zukommen lassen. Sie macht das ganze auf Wunsch auch telefonisch. Dabei fehlt ihr der ganze optische Eindruck. Ich denke, auch optisch, hätte sie viel von mir auf meine Persönlichkeit ziehen können. Tat sie wahrscheinlich auch. Doch der Fakt, dass sie das auch per Telefon macht, ohne einen Eindruck der Person zu haben, fand ich eindrücklich. Dieses Vorgehen hat mich tief beeindruckt, denn sie hat, wie sie anfangs gesagt hatte, lediglich mit ihrer Intuition die Karten und dessen Platz in der ganzen Konstellation interpretiert. Bis auf eine einzige Karte, hatte sie mit allem recht und konnte ziemlich genau über meine vergangene und jetzige Situation Auskunft geben. Einmal war sie mit einer Karte aber auf dem Holzweg. Das habe ich ihr dann auch gesagt. Ansonsten war ich aber einfach nur aufmerksam, habe meine Notizen gemacht und habe ihr zugehört. 



Ich werde jetzt nicht ins Detail gehen, was da alles herausgefunden wurde oder welche verblüffenden Zusammenhänge sie da in den Karten ablesen konnte, aber es ging mir echt nahe und es war eine einzigartige Erfahrung. Es wurde wirklich vieles aufgedeckt, von dem ich im Unterbewusstsein schon eine Ahnung hatte, aber es nicht wirklich sehen wollte oder mir diesbezüglich unsicher war. 

Diese eine Stunde war so reich an Informationen über mich selbst und an Erkenntnis über mich selbst, dass ich Zuhause die ganzen Notizen nochmals in Ruhe lesen musste. Ich war wirklich geflasht. Crash boom bang!

Ich kann diese Erfahrung wirklich nur jedem empfehlen. Mit Zauber, Scharlatan oder Hokus-Pokus hat das ganze wirklich nichts zu tun. Es geht darum, eine Karte zu bewerten und anhand von den Karten, welche ober, unter, links und rechts von ihr liegen zu interpretieren. Dadurch entstehen interessante Gedanken und Sichtweisen, die einem vorher so gar nicht bewusst waren. Diese Frau hat Aussagen gemacht, die mir wirklich bis ins Mark gingen, weil sie so verdammt recht damit hatte und ihre Art der Interpretation einfach nochmal einen anderen Input auf das ganze gaben. 

Ich bin mit einem sicheren, zufriedenen und leicht überfordertem Gefühl aus der Praxis gelaufen (getaumelt?) und in mein Auto gestiegen. Dort musste ich mich dann erstmal zehn Minuten sammeln. Dann habe ich gute Musik eingelegt und bin singend in tiefstem Regen Nachhause gefahren. 

War geil! Danke Karin!



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