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28.08.14

Arroganz


Heute im Geschäft an einem Apéro haben wir uns über Voreingenommenheit und den ersten Eindruck unterhalten. Weshalb wir nochmal bei diesem Thema landeten, entzieht sich meiner Kenntnis. Irgendwann Mitten im Gespräch meinte eine Arbeitskollegin, die erst seit kurzem zu unserem Team gehört und vorher zwei Büros weiter arbeitete, zu mir: "Also Kleines, ich weiss du kannst damit umgehen, deshalb sag ich's dir jetzt direkt - als ich dich noch nicht kannte und wusste wie lustig und herzlich du bist, habe ich dich für ein total arrogantes Püppchen gehalten." Wrumm, das sass. Sie hatte recht, ich kann damit umgehen. Dennoch hat es mich erstaunlicherweise die nächsten paar Stunden beschäftigt. Auch wenn nur leicht im Hinterkopf, aber es hat mich beschäftigt. Ich habe mir jetzt nicht den Kopf darüber zerbrochen und meine ganze Lebensphilosophie in Frage gestellt, aber ich habe mich dennoch gefragt...will ich so wahrgenommen werden?

Ich bin mir bewusst, dass ich auf Leute, die mich nicht kennen, kalt, berechenbar und oberflächlich wirke. Auch das Wort Arroganz habe ich schon oft im Zusammenhang mit mir aufgeschnappt. Aber eben nur von Leuten, die ich nicht kenne und die mich nicht kennen. Damit habe ich kein Problem. So nach dem Motto "Einige Leute halten mich für arrogant. Ich frage mich woher die das wissen wollen. Ich rede nicht mal mit denen."

Ich habe meine wenigen Freunde und meine Familie. Die wissen wie ich ticke, die lieben wie ich ticke. Da ich eher der Einzelgänger-Typ bin und es viel braucht, bis ich mich auf jemanden einlassen kann oder ich jemanden mag (entweder ich mag dich, oder ich find dich scheisse. Klingt hart, aber ich kann mit heuchlerischen "Freundschaften" nichts anfangen) bin ich nicht jemand der jedem ein Lächeln schenkt oder allen unbekannten Gesichtern bei der Arbeit einen guten Morgen wünscht. Denn sind wir ehrlich, keiner von beiden Parteien bedeutet diese Geste irgendwas. Mein Gegenüber weiss noch nicht mal, ob ich der Putzequipe, der Archivgruppe oder dem Kader angehöre. Es ist nur ein ungemochtes Umsetzen einer Art Knigge-Moral.

Kann sein, dass man das Arroganz nennt. Wenn dem so ist, bin ich arrogant. Arrogant für die, die mich nicht kennen und die, die ich nicht kenne. Ich denke...damit kann ich leben. ,-D 

2 Kommentare:

  1. Toller Text, toller Artikel! Du hast einen herrlichen Schreibstil. Lese deinen Blog sehr gerne! (:

    www.leemaryejsick.blogspot.com

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  2. Ich melde mich auch mal wieder, denn das Thema ist ganz interessant und passt zu heute. Als ich früh aus der Kita kam, wo ich meine Babysitter-Kids hingeschafft habe, kam mir eine Mama entgegen, ich grüßte wie immer freundlich und sie zurück und sie meinte nur: "He, ist was passiert?" Und ich so... "Nein, alles ok!" "Naja, siehst genervt aus... was es auch war, vergiss es schnell!" sie lachte und ging weiter. Und es stimmte... die Jungs waren heute früh stressig. Sah man mir wohl an, dass mich das beschäftigte, obwohl ich dachte nach außen wirke ich wie immer.
    Auch meint man zu mir oft, ich schaue grimmig. Selbst wenn ich gute Laune habe. ^^
    Komische Sache. Ist die Frage obs einen wirklich egal sein soll, oder man versucht was zu ändern... denn es nervt ja auch wenn die Leute dann anders mit einem umgehen als man es selber vllt. erwartet!?
    lg
    zelakram.blogspot.com

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