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28.06.17

LINA 2.0 // KANN REISEN VERÄNDERN?

Ich war drei Monate weg. In diesen drei Monaten ist verdammt viel passiert und dieses viele hat auch viel mit mir angestellt. Mir wurde oft gesagt "Reisen verändert". Ach papperlapapp! Was soll mich das verändern? Ja, meine Haut nimmt Farbe an, dafür verliere ich sie an meinen Haaren, aber sonst... was soll mich das verändern? Hab ich echt nicht verstanden. Drei Monate sollen 24 Jahre pures Prinzip-Denken verändern? C'mon.

Tatsächlich. Okay, ich bin immer noch die, die keinen Alkohol trinkt, Drogen verabscheut und jedes mal die Augen verdreht, wenn sich jemand neben mir die Zigarette ansteckt. Ich brauch auch immer noch meinen verdammten Sport um mich gut zu fühlen. Aber ich bin lockerer geworden. Viel lockerer

Elementar habe ich einfach gelernt, den Moment zu geniessen und daraus dann das ganze Leben zu geniessen. Sich nicht über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann und falls doch, dann ändert man sie und muss sich dann nämlich nicht mehr darüber aufregen. Somit hat sich das Aufregen eigentlich erübrigt. Streichen wir es aus dem Duden. Wer ist dafür?

Also im Grunde genommen, kann das Leben nur schön sein. Vor allem im Vergleich zu all dem Leid, das da draussen stattfindet. Ich habe viele Kriegsopfer gesehen, Leute ohne Hab und Gut. Ohne Hygiene, Geld, Essen oder Familie. Ich habe Kleidung verdammt, ich habe Essen, ich habe Geld und ich habe die Möglichkeit meine Meinung kund zu tun und zu 95 % in meinem Leben zu tun, was ich will und wie ich will. Worüber soll ich mich aufregen? Dass in meinem Büro die Klimaanlage fehlt? Fuck off. Vor meiner Reise hätte ich mich darüber aufgeregt. Ergiebig. Lauthals. Über den ganzen Sommer hinweg. 

Ich nehm's gelassener, schätze die Dinge, bin dankbar, Liebe bedingungslos, weil Liebe mit Bedingungen nicht funktionieren kann (hab ich gelernt). 

Gestern habe ich ein Eis gegessen. Einfach so. Unter der Woche. Weil ich Bock drauf hatte. Weil ich den Moment gelebt habe. Nur schon diese Handlung zeigt ganz konkret, wie krass mich diese Reise verändert hat. Denn das hätte es vorher so nie gegeben.

Keine Angst, ich bin immer noch die selbe. Die Grundlegendsten Dinge, die mich ausmachen, sind noch gleich. Aber ich denke anders und arbeite mehr an mir selbst. Jeden Tag, weil mich das nur besser machen kann. Für mich. Für eigentlich jeden. 

Was ist eure Erfahrung. Hat euch eine längere Reise auch irgendwie verändert?

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