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15.10.18

WENN ETWAS ZU ENDE GEHT...


L
aufe nicht der Vergangenheit nach
und verliere dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr. 
Die Zukunft ist noch nicht gekommen. 
Das Leben ist hier und JETZT. 
[Gautama Buddha]
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Es gibt Menschen die trinken, es gibt Menschen die verkriechen sich, es gibt Menschen die investieren Geld in Therapien, es gibt Menschen die vergiessen tagelang Tränen und dann gibt es noch Menschen wie mich, die darüber schreiben um Verarbeiten zu können (die Therapien- und Tränenphase habe ich nämlich schon hinter mich gebracht und lasst mich gesagt haben, es war hässlich, aber dennoch wichtig). 

Sprüche wie "geht eine Türe zu, geht eine andere auf" und "Gott hat einen Plan mit dir" sind im Moment die Strohhalme, an die ich mich klammer, was paradox ist, da ich die Situation, in der ich mich befinde, selbst bestimmend hervorgerufen habe. Ich habe mich darein manövriert. Ich wollte das. Ich war mir sicher. Ich bin mir sicher. 

Liebe allein reicht nicht. Das ist die bittere, undiskutable, vollkommene Wahrheit. Liebe reicht um zu kämpfen. Liebe reicht um nicht aufzugeben, aber Liebe allein reicht nicht um für immer zu bleiben. Diese Erkenntnis tut weh und sie kommt nicht von heut auf morgen. Sie kommt langsam und rollt dir vielleicht Nachts oder bei der Arbeit auf der Toilette eingesperrt als Träne getarnt über die Wange. Das ist okay. Alles ist okay, solange du dir selbst treu bleibst. 

Ich liebe mich. Das war weiss Gott nicht immer so und ich arbeite immer noch daran. Vor allem wenn ich wieder mal eine ganze Chipstüte verputzt habe. Aber es ist eines der besten und wichtigsten Dinge, die ich während meiner Trennung gelernt habe. Mich selbst zu lieben. Selbstliebe zu empfinden. Nichts weiter als das. Simpel und doch so verdammt schwer. Die vielleicht schwierigste Beziehung, aber definitiv die elementarste. 

Mich selbst zu lieben, bedeutet ein Leben lang geliebt zu werden, von dem wichtigsten Menschen in meinem Leben. Mich. Wer denkt, dass das egoistisch oder überheblich klingt, hat bis jetzt die Aussage einfach nicht verstanden. 

Das wirkt jetzt vielleicht alles so einfach, so abgebrüht, so abgeklärt. Ist es auch. Ist es, weil es mir damit gut geht. So gut, wie es einem eben gehen kann, wenn man acht Jahre in Kisten verpackt. Ist es, weil man akzeptiert, einen Kampf verloren zu haben und dass das okay ist. Das es kein Versagen ist. Es ist eine Geschichte, die zu Ende geschrieben wurde und offen lässt, ob es vielleicht irgendwann einen weiteren Teil davon geben mag. Aber auch wenn nicht, ist die Geschichte so abgeschlossen und vollständig. Sie kann für sich alleine stehen. Sie ist voll mit wunderschönen Erinnerungen, Emotionen und Erlebnissen. Es ist die Geschichte meiner ersten grossen und echten Liebe. Von zwei Menschen, die alles getan haben, wie es ihnen in der jeweiligen Situation nur möglich war. Die immer nur das Beste füreinander wollten. Die immer für einander da waren. Die sich gegenseitig haben wachsen lassen und dem anderen dabei geholfen haben zu wachsen. Das lasse ich mir von niemandem kaputt reden. Alle anderen wissen es eh immer besser. Alle anderen sind in diesem Punkt aber einfach nur irrelevant und egal, weil sie anders fühlen, anders empfinden, anders denken. Niemand ist gleich. Jeder lebt sein Leben. Das macht uns individuell. Das macht das ganze aber auch so verdammt kompliziert. 

Niemals würde ich dich hassen. Niemals würde ich dir was vorwerfen. Wir haben alles gegeben. Scheitern ist okay. Scheitern macht uns stärker. Ich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihen kannst. Ich habe uns verziehen. 

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