Wenn man ältere Personen fragt oder Leute, die wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben haben, was sie im Leben bereuen, dann sind es meistens nicht Dinge, die sie rückgängig machen würden wollen, oder Dinge, die sie gesagt oder getan haben, sondern meistens liegt die Antwort bei Dingen, die man nicht getan hat, bei denen man sich nicht getraut hat, weil sie zu unrealistisch waren, weil das Geld im Weg war, weil andere Leute das Potential darin nicht sahen, weil es nicht den eigenen Werten entsprach, weil es zu umständlich war, weil es zu ansträngend war, weil man dann das Leben hätte umkrempeln müssen, weil man Angst hatte zu scheitern, weil man Angst vor einer Reaktion hatte, weil man nicht mutig genug war, auf sein Herz zu hören.
Ich lese gerade ein Buch, das heisst "das Leben ist zu kurz für später" von Alexandra Reinwarth. Es geht darum, dass man sich vorstellt, man hätte nur noch ein Jahr zu leben. Die Autorin hat dies in einem Selbstversuch getestet und was das alles bei ihr und ihrem Umfeld veränderte, ist so spannend mitzulesen.
Wieso vergeuden wir Zeit mit Leuten, die uns auf den Sender gehen oder die uns nur runter ziehen?
Wieso gehen wir anstandshalber an Treffen, an denen wir eigentlich gar nicht teilnehmen wollen.
Wieso arbeiten wir in einem Job, der uns nicht zu 100 % befriedigt?
Wieso getrauen wir uns nicht, unserem Schwarm zu sagen, dass wir verdammt nochmal auf ihn stehen?
Wieso sagen wir Sätze wie "oh ja, das möchte ich auch unbedingt mal machen", "da will ich schon so lange mal hin", "irgendwann mache ich das auch mal".
Wieso verschieben wir immer auf später?
Wieso tun wir Herzens-Dinge nicht, bei denen Geld oder Aufwand uns davon abhalten?
Wenn du nur noch ein Jahr zu leben hättest, und stell dir die Frage mal ganz bewusst, würdest du dein Leben so weiter leben wie bisher? Mit den gleichen Leuten verbringen wie bisher?
Die Autorin hat nach diesem Jahr folgende Erkenntnisse für sich gezogen:
Das Leben ist zu kurz für später.
Was ich nie gesagt habe, sagen.
Dinge sagen, vor denen man Angst hat, sie könnten eine Konfrontation auslösen- und die dann aushalten.
Pseudo-Gespräche vermeiden! Das ist Zeitverschwendung.
Schlechte Gründe für eine Entscheidung: Termine, Kosten, Umstände.
Gute Gründe für eine Entscheidung: das Herz will es so.
Die Dinge (für mich) gut zu Ende bringen!
Sich selbst verzeihen.
Dem Herzen verzeihen.
Wem man vergeben sollte, und wem nicht.
Was man vergeben kann, und was nicht.
Wünsche, die man vor sich selbst oder anderen nicht eingestehen will, endlich zulassen und den Mut haben, sie offen zu kommunizieren.
Und zum Schluss...die elementarste Frage von allen:
Wie
Wo
mit wem
und von Was
... will ich leben.
Und mit diesen Fragen überlasse ich euch ins 2019 und wünsche euch allen einen guten Rutsch. Danke für eure Treue! Cya.